
Stoffwindeln – nachhaltig oder öko?
- Müllvermeidung
- Energie- und Ressourcenersparnis
- Nachhaltigkeit
- Schadstoffbelastung
- Alltagstauglichkeit vs. Umweltfreundlichkeit
Der „zero-waste-Gedanke“ ist in der heutigen Zeit von Umweltverschmutzung, Feinstaubbelastung & Co. präsenter denn je. Es wird vor allem von der jüngeren Generation immer mehr Wert auf ein nachhaltiges Denken und Handeln gelegt. Doch macht diese Bewegung vor dem Thema „Windeln“ halt oder zählt auch hier der Gedanke „Back to the roots“?

Müllvermeidung
Das Thema Müllvermeidung ist wohl das wichtigste und präsenteste, wenn es um das Thema Windeln geht. Fest steht, dass die benutzten Windeln hochgerechnet geschätzt 10% des deutschen Restmülls ausmachen und dass pro Kind ungefähr eine Tonne Windelmüll anfällt, das entspricht etwa 5000 Windeln. Die benutzten Windeln landen über den Restmüll in Müllverbrennungsanlagen. Dort werden bei der Verbrennung umweltschädliche Schadstoffe freigesetzt. Mit seiner schlechten Recycelbarkeit trägt allein dieser Müll zu einer hohen Umweltbelastung bei.
Beim Wickeln mit Stoff fällt lediglich das Windelvlies an Müll an, welches zum Auffangen des großen Geschäfts benutzt wird. Dies ist jedoch waschbar und du kannst es mehrfach verwenden.

Energie- und Ressourcenersparnis
Wegwerfwindeln verbrauchen bereits bei der Herstellung wertvolle Ressourcen. Allein für den saugenden Windelkern werden große Mengen an Holz gefällt und mit großem Aufwand zu Zellstoff verarbeitet. Zudem bestehen Wegwerfwindeln zum größten Teil aus synthetischem Kunststoff. Dieser wird aus Erdöl gewonnen und ist biologisch praktisch nicht abbaubar.
Stoffwindeln stellen ebenso eine Umweltbelastung dar. Sie werden in der Regel aus Baumwolle hergestellt. Je nachdem ob es sich um konventionellen Baumwollanbau oder um kontrolliert biologischem Fairtrade-Anbau handelt, fällt die Ökobilanz dementsprechend aus. Diese lässt sich mit einfachen Mitteln bei der Nutzung verbessern. Zudem ist durch das Waschen der Stoffwindeln der Wasser- und Stromverbrauch höher.
Mit folgendem Waschverhalten kannst du bei der Benutzung von Stoffwindeln Energie sparen:
- Lufttrocknung
- Benutzung von umweltschonenden Öko-Waschmittel
- Waschen bei 40 bis 40 Grad
- hohe Beladungseffizienz der Waschmaschine
- Nutzung einer modernen Waschmaschine
Nachhaltigkeit
Beim Thema Nachhaltigkeit gewinnen mit großem Vorsprung die Stoffwindeln, da sie im Gegensatz zu den Wegwerfwindeln ein Mehrwegprodukt herstellen. Wenn du die Windeln gut pflegst, können sie euch die ganze Windelzeit begleiten. Darüber hinaus kannst du Stoffwindeln beispielsweise auch bei einem nachfolgenden Geschwisterkind weiter verwenden oder sie weiterverkaufen, wenn du sie nicht mehr benötigst.

Schadstoffbelastung
Die Schadstoffbelastung ist bei Wegwerfwindeln definitiv höher, als bei Stoffwindeln. Die chemischen Bestandteile, die eine Wegwerfwindel beispielsweise besonders saugstark machen oder den empfindlichen Babypo trotz Nässe trocken halten, reizen oftmals die empfindliche Babyhaut. Zudem werden Schadstoffe in Verbindung mit Feuchtigkeit schneller freigesetzt.
Alltagstauglichkeit vs. Umweltfreundlichkeit
Wenn man nur die Alltagstauglichkeit betrachtet, sind Wegwerfwindeln in der Benutzung praktischer. Du hast außer dem Einkauf keinen großen Zeitaufwand und Zeit ist gold, wenn man Kinder hat. Wegwerfwindeln sind schnell am Kind angelegt und können nach Benutzung bequem im Restmüll entsorgt werden. Stoffwindeln hingegen benötigen allein durch das Waschen eine intensivere Pflege und stellen somit einen höheren Zeitaufwand dar.
Wenn du eine Person bist, die im Alltag darauf achtet, die Umwelt zu schonen und weniger Müll zu produzieren, sind Stoffwindeln einen Test wert. Wenn du Stoffwindeln ausprobieren möchtest, gibt es die Möglichkeit Windeltestpakete zu mieten. Wenn du dein Kind gerne schnell, bequem und ohne viel Aufwand wickeln möchtest, sind eventuell Wegwerfwindeln die bessere Alternative. Optional sind beide Möglichkeiten kombinierbar.